Schritt zwei der Wim-Hof-Methode: die Kältetherapie
Habt ihr fleißig das Atmen geübt? So, wie es die Atemtechnik von Wim Hof vorsieht? Gut. Dann können wir mit dem nächsten Schritt der Wim-Hof-Methode beschäftigen. Angeblich auch wirklich erst dann, denn um nun in der Kälte zurechtzukommen und die Wirkung voll entfalten zu können, ist eine trainierte Atmung nötig. Wenn man, wie der Meister selbst, direkt in Eis und Schnee baden geht, mag das tatsächlich ein gut gemeinter Rat sein. Jeder normale Mensch würde sonst vermutlich erst mal zitternd die Luft anhalten oder sogar unkontrolliert Schnappatmung bekommen. Warum sollten wir so etwas aber überhaupt tun? Das Stichwort heißt hier Kältetherapie. Lasst mich euch kurz erklären, was es damit auf sich hat.
Kältetherapie ist Wim Hofs Aushängeschild
Für Kältetherapien gibt es unterschiedlichste Anwendungsbereiche: Von Schmerzlinderung über Entzündungshemmung bis hin zu einem für die Wim-Hof-Methode interessanten Punkt – die Verminderung der Durchblutung des Körpers. Bei einer so genannten Hydrotherapie, zu der diese kalten Bäder zählen, wird der ganze Körper bewusst gekühlt.
Magie ist das keine: Schon Sebastian Kneipp wusste, dass durch dieses Vorgehen tolle Dinge im Körper passieren können: Der Kreislauf wird angeregt, Muskeln entspannen sich, der Blutdruck sinkt, die Abwehrkräfte hingegen werden gestärkt. Genau genommen hatte mir in Kindertagen sogar schon meine Oma von wechselwarmem Duschen und Baden erzählt.
Es stellt sich die Frage, warum wir es uns überhaupt noch warm machen
Wim Hof nennt es Gefäßfitness und hat damit Erfolg: Nicht nur seine Anhänger duschen bei Temperaturen im niedrigen zweistelligen Bereich, er selbst zelebriert Kältebäder und Eisbäder wie kein anderer. Das macht er nicht, weil er keine anderen Hobbys hat, sondern weil er seit mehr als 40 Jahren auf die heilende Wirkung von Kälte setzt.
Im Interview mit “Zeit Online” sagt Wim Hof über die Wirkung seiner Kältetherapie: “Wer seinen Körper langsam an immer niedrigere Temperaturen gewöhnt, trainiert seine Gefäße und Blutbahnen im gesamten Körper. […] Durch Training lässt sich beispielsweise der Puls um zwanzig bis dreißig Schläge pro Minute senken, man spürt weniger Stress. Außerdem werden Sauerstoff und Nährstoffe besser durch den Körper transportiert.”
Für Anfänger sind kalte Duschen perfekt
Wer nicht gleich zu Beginn ein Eisbad nehmen möchte, kann die Kältetherapie selbstverständlich auch zu Hause (oder wie Wim Hof in seinem Garten) unter der Dusche starten. So geht’s:
- Ihr duscht so warm, wie ihr es immer tut.
- Dreht das Wasser in der Dusche für 30 Sekunden auf kalt.
- Beginnt auf der rechten Seite eures Körpers, der gegenüberliegenden Seite des Herzens, von oben nach unten, also vom Kopf und den Schultern.
- Wiederholt das jedes Mal, wenn ihr duscht. Empfehlung von Wim Hof: Einmal am Tag.
- Steigert euch von 30 kalten Sekunden langsam auf eine Minute.
- Steigert euch über die kommenden Tage bis auf zwei Minuten und wenn ihr es schafft sogar drei Minuten. Zwei bis drei Minuten sind der ideale Zielkorridor nach Angaben von Wim Hof.
Menschen mit schweren arteriellen Durchblutungsstörungen oder auch organischen Herzerkranken sollten mit diesen Kälteduschen ebenso vorsichtig umgehen wie Menschen mit Fieber oder Bluthochdruck. Fragt bitte euren Arzt, ob ein solchen Prozedere für euch geeignet ist oder euch sogar Schaden zufügen kann.
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Ich, Nina, Jahrgang 1986 und Gründerin des Blogs “Ich mach dann mal Sport”, bin Zeit meines Lebens verliebt in Wort und Schrift. Jetzt nehme ich euch mit auf meine Suche nach Motivation und meinen Weg zu mehr Fitness.