Wo trainiert ihr am liebsten? Im Fitnessstudio, zu Hause oder draußen unter freiem Himmel? Ich für meinen Teil habe voller Begeisterung Outdoor-Fitness für mich entdeckt! Übungen mit dem eigenen Körpergewicht wie im Wohnzimmer, aber eben auch Gerätetraining wie im Gym sind an solchen Sportstätten im Freien möglich. Was es mit dieser Art des Trainings auf sich hat und ob es sich wirklich lohnt, erfahrt ihr in meinem Erfahrungsbericht.
Sport machen? Ja, bitte! Aber wo?
Mir geht’s beim Sport wie im Job: Im Home Office arbeite ich zwar noch effizienter als im Büro, vereinsame auf die Dauer aber. Das mag ich nicht. Deshalb sitze ich zum Schreiben und Konzipieren auch gern mal in ein Café oder in einen Park. Natürlich ist die Infrastruktur meist eine andere als in der Arbeit, das stört mich aber nicht. Denn: Die Abwechslung macht’s!
Das gilt bei mir auch fürs Training. Ich gehe wirklich gern ins Fitnessstudio. Nicht nur meiner grandiosen Aquafitness-Gruppe wegen, sondern weil ich die Atmosphäre dort sehr gern mag. Dort habe ich das Gefühl, ich würde wirklich hart trainieren und was für meine Fitness und meine Gesundheit tun. Beim Sport zu Hause sieht das etwas anders aus: Hierzu muss ich mich meist richtig aufraffen. Das Training im Wohnzimmer vor dem Fernseher kostet mich jedes Mal etwas Überwindung. Obwohl es deutlich effizienter vonstatten geht als meine Trainingseinheiten im Studio, bleibt diese Art des Trainings für mich nach wie vor die Ausnahme.
Outdoor-Fitness: Willkommen im Fitnessstudio unter freiem Himmel
Für mich war Sport unter freiem Himmel bislang Neuland. Zum Joggen gehe ich raus, ja, das ist klar. Außerdem gibt es (zumindest hier in München) jede Menge Kursangebote von Anbietern, die damit werben, dass man im Park bei Sonnenaufgang Yoga macht oder man sich mit dem Kinderwagen im Wald zur Mami-Fit-Stunde trifft. Aber wie und wo könnte ich draußen Sport machen, wie ich ihn sonst im Fitnessstudio oder zu Hause mache? Eine Frage, auf die mein Mann eine Antwort wusste.
Mein Mann trainiert nämlich öfter unter freiem Himmel, nachdem er auf seinen Laufstrecken diverse Trainingsplätze und Trimm-dich-Pfade ausgekundschaftet hatte. Outdoor-Fitness gehört für ihn zum ganz normalen Trainingsalltag mit dazu. Deshalb bin ich ihm rückblickend recht dankbar dafür, dass er mich eines Sonntagnachmittags dazu gezwungen hatte, ihn an eine solche Sportstätte zu begleiten.
Sport im Freien: Ein Spaß für die ganze Familie!
In München gibt es jede Menge dieser Fitness-Parcours und dankenswerterweise hat sie die Stadt online eine informative Übersicht zusammengestellt. Solch eine Liste mit Spots gibt es auch für ganz Deutschland! Ihr könnt ja mal schauen, ob es in eurer Nähe eine Trainingsmöglichkeit für euch gibt.
Wir hatten uns für ein Outdoor-Gym in den Isarauen entschieden: Ein weitläufiger Park in einem kleinen Waldstück, jede Menge Trainingsgeräte und Freiflächen mit Trainingsanleitungen und Vorschlägen für Übungen, nebendran ein Spielplatz. So konnten wir sogar die beiden Minis mitnehmen und trotzdem Sport machen. Das ist für mich übrigens ein großer Plus-Punkt gegenüber dem Fitnessstudio! Dort gibt’s zwar eine Kinderbetreuung, die ist aber meist ausgebucht und gefällt den Kleinen auch nicht so gut wie ein Spielplatz im Freien.
Beim Outdoor-Fitness angekommen war ich erstmal überrascht, welch große Vielfalt an Gerätschaften es dort gibt. Vom Training der Balance und der Tiefenmuskulatur bis hin zu konkreten Arme-/Beine-/Bauch-/Po-/RückenTrainingsgeräten ist eigentlich alles mit dabei. So kann ein jeder sein Training höchst individuell und abwechslungsreich gestalten. Wer seinen Training im Outdoor-Fitness bewusst an den Geräten ausrichten möchte, ist jedoch darauf angewiesen, dass die Geräte auch eine entsprechende Qualität mit sich bringen.
Gute Geräte ermöglichen ein Training wie im Gym
Das bedeutet: Die Geräte sollten vollständig, nicht demoliert, gepflegt, sicher und voll funktionsfähig sein. Witterungsbedingt lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass die Geräte etwas schmutzig sind, quietschen oder stellenweise anfangs etwas eingerostet wirken. Im Idealfall kümmert sich die Stadt oder Gemeinde aber um eine entsprechende Instandhaltung. Ist das der Fall, kann ein Outdoor-Gym tatsächlich locker das Fitnessstudio ersetzen.
Woran ich mich allerdings erst gewöhnen musste: Daran, dass man sich mitten im Park vor den Augen aller zum Horst macht. Besitzt man eine gewisse Grundfitness und hat sich mit den Geräten bereits ein paar Mal beschäftigt, kann man sie wahnsinnig gut fürs eigene Training nutzen. Ist man noch neu im Sport und nicht besonders geübt darin, sich Übungen (oder Variationen davon) selbst auszudenken, können einen Bretter auf Sprungfedern und diverse Metallstangen vor ein Rätsel stellen.
Abwechslungsreiches Training ganz ohne Zwang
Ich für meinen Teil war sehr glücklich mit der gewählten Fitness-Anlage. Es gab einige Geräte für Rückentraining und Bauchmuskeln – beides Punkte, um die ich mich dringend wieder kümmern muss. Außerdem konnte ich einige Stationen für Crossfit-Übungen nutzen, die ich gerne mag. Überrascht war ich vom Unterhaltungswert manch einer Gerätestation. Slalomlauf zwischen baumelnden Autoreifen hindurch, balancieren auf der Pedalo-Bahn oder “Gewichte-heben”, das war schon alles ziemlich cool.
Dadurch, dass die Trainingsmöglichkeiten von der üblichen Fitnessstudio-Ausstattung abweichen und die Natur ins Training integriert wird, hatte ich das Gefühl, mich selbst und meine Umgebung ganz anders wahrzunehmen während des Sports. Das war eine spannende Erfahrung. Will ich wieder haben! Menschen, die gern laufen gehen, kennen dieses Gefühl ja bereits. Allen anderen sei es wärmstens empfohlen.
Wann ist die richtige Jahreszeit für Outdoor-Fitness?
Ach ja, wärmstens … Das bringt mich noch zu einem anderen, wichtigen Punkt: die Temperatur! Warum schreibe ich ausgerechnet im Herbst eine Empfehlung für Outdoor-Fitness? Weil es meines Erachtens die beste Zeit ist, um damit zu starten. Der Sommer ist vorbei und mit ihm nicht nur die Hitze, sondern auch der größte Ansturm auf die Fitness-Parcours. Im Winter beginnt dagegen niemand damit, draußen Sport zu machen. Und das ist auch gut so! Gerade für Sportanfänger kann die kalte, trockene Luft Probleme mit sich bringen. Damit ihr wisst, worauf ihr achten müsst, habe ich euch aber in einem separaten Beitrag alle wichtigen Infos zu Sport im Winter zusammengefasst.
Herbst und Frühling sind meiner Meinung nach die beste Zeit, um sich fürs Training in die Natur zu begeben. Active Wear und Zwiebellook sorgen dafür, dass ihr ideal für Sport gekleidet seid und euch nicht bei der ersten Gelegenheit eine Erkältung zuzieht. Die Luft hat im Herbst und Frühling eine belebende Frische und ist dennoch weder zu feucht, noch zu trocne, noch zu warm oder zu kalt. Euren Körper könnt ihr so entweder auf das Winter-Training vorbereiten oder eben für den Sommer fit machen. Ich bin mal gespannt, wie lange ich das Training im Freien durchziehen werde, bis es mir in den Wintermonaten dann doch irgendwann zu frisch wird da draußen.
Klare Vorteile von Outdoor-Fitness:
- Es ist kostenlos!
- Kein Vertrag oder sowas nötig, das Training ist also frei von Verpflichtungen möglich
- Sport an der frischen Luft
- Aufgrund der vielen Geräte ist Ganzkörpertraining möglich
- Viele Trainingsvariationen an den Geräten möglich
- Abwechslungsreiches Training möglich durch den Wechsel von Geräten und Freifläche
- Kinder haben hier ebenso ihren Spaß wie Erwachsene
Die Nachteile von Outdoor-Fitness:
- Wetter- und witterungsabhängig
- Man ist abhängig von der Lage eines solchen Fitness-Parcours, evtl. lange Anreise
- Niemand kontrolliert, ob man die Übungen korrekt ausführt
- Man ist darauf angewiesen, dass die Anlage gut instand gehalten wird, die Geräte also nicht kaputt sind
- Ob man ganz allein auf einer Wiese steht oder die Anlage vor lauter Sportlern komplett überlaufen ist, zeigt sich erst vor Ort
- Hauptsächlich Krafttraining und Balancetraining möglich, nur in seltenen Fällen Ausdauertraining (höchstens mal in Form einer Pedalo-Station oder wenn man zwischendurch eine Runde joggen geht)
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Ich, Nina, Jahrgang 1986 und Gründerin des Blogs “Ich mach dann mal Sport”, bin Zeit meines Lebens verliebt in Wort und Schrift. Jetzt nehme ich euch mit auf meine Suche nach Motivation und meinen Weg zu mehr Fitness.
Danke für dieser blog! Ich möchte gerne draußen trainieren! Golf ist ein Sport, den ich mag. Es ist so so beruhigend!
Huhu,
super Artikel. Du hast mir echt Lust gemacht es einmal auszuprobieren.
Der Parcours in unsere Nähe ist zwar nicht so schön wie der auf deinen Fotos, aber meine Kids sind schon größer und vielleicht haben die beiden Lust das mit einer Radtour zu verbinden.
Auf jeden Fall ein toller Artikel.
Danke
Hi Jenni, wie cool, dass du das mit deinen Kids auch mal ausprobieren wirst! Stimmt, mit einer kleinen Radtour und vor allem auch viel Zeit auf dem Spielplatz danach könnte man es den kleinen Großen bestimmt schmackhaft machen. 🙂 Wenn du Tipps für mich hast, was man sonst noch gut mit Kindern gemeinsam machen kann in Sachen Sport, immer her damit! Ich versuche gerade, etwas für die Große (4) und mich zu finden, das wir gemeinsam machen können. Liebe Grüße, Nina