Mit keiner anderen Diät wurde ich in diesem Jahr so häufig konfrontiert wie mit Intervallfasten. Die Methode soll nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch noch sehr gesund sein. Doch ist Intervallfasten wirklich so viel besser als andere Diäten?
Meine Friseurin zieht es seit Wochen knallhart durch, eine meiner besten Freundinnen schwört darauf und selbst mein Lieblingskollege hat es schon ausprobiert: Intervallfasten. Ob für Mann oder Frau – diese Diät scheint für beide Geschlechter gleichermaßen akzeptabel umsetzbar zu sein. Für mich klingt das, als wäre das der tollste Abnehmtrend aller Zeiten. Selbst ausprobiert habe ich es nicht, doch mein Interesse ist geweckt.
So geht Intervallfasten
Vor allem aus einem für mich wichtigen Grund heraus: Beim Intervallfasten gibt es so gut wie keine Vorschriften, was das Essen anbelangt. Einzige Bedingung: Es müssen zwischendurch Pausen eingelegt werden. Nicht nur zwischen den einzelnen Mahlzeiten, sondern ganzen “Essensphasen”.
Es ist zum Beispiel möglich, nur an acht Stunden des Tages zu essen. Die verbleibenden 16 Stunden wird dann gefastet. Das wäre die 8:16-Methode. Alternativ kann man an fünf Tagen der Woche normal essen und an zwei weiteren, aufeinander folgenden Tagen quasi hungern. Das heißt, an diesen Tagen sollte man nicht mehr als etwa 500 Kalorien zu sich nehmen. Hier spricht man dann von 5:2-Methode.
Für wie sinnvoll hält die Wissenschaft diese Diät?
Was das Ganze bringen soll? Durch das Intervallfasten verbessern sich mehreren wissenschaftlichen Studien zufolge bestimmte Stoffwechselwerte. Das hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern wirkt sich offenbar auch durchweg positiv auf die Gesundheit aus. Angeblich ganz ohne weitere Besonderheiten, ausgeklügelte Regeln oder eine Ernährungsumstellung.
Neueste Ergebnisse von Forschern des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg machen mich tatsächlich neugierig. In ihrer Veröffentlichung im “American Journal of Clinical Nutrition” heißt es nämlich: Intervallfasten ist gesund und hilft beim Abspecken. Um das zu belegen, wurden 150 übergewichtige Menschen zwischen 35 und 65 Jahren in eine Studie aufgenommen und nach Zufallsprinzip in eine von drei möglichen Gruppen eingeteilt.
So lief die Studie ab
Die Teilnehmer von Gruppe eins verfolgten die 5:2-Methode des Intervallfastens und reduzierten ihre wöchentlich aufgenommene Energie damit quasi wie durch Geisterhand um rund 20 Prozent. Gruppe zwei verzichtete täglich auf 20 Prozent bei der Kalorienzufuhr und hielt auf diese Weise Diät. Für die dritte Gruppe änderte sich gar nichts, sie funktionierte als Kontrollgruppe und durfte weiterfuttern.
Die Forscher bestimmten vorab Gewicht, Fettverteilung, Blutdruck und zahlreiche Stoffwechselwerte der Teilnehmer. Außerdem wurden diese ausführlich über gesunde Ernährung aufgeklärt und die korrekte Durchführung ihrer jeweiligen Diät. Insgesamt wurden die Probanden 50 Wochen lang im Rahmen der Studie beobachtet, untersucht und gemessen.
Intervallfasten schenkt sich nichts zu anderen Diäten
Das Ergebnis in der Kurzfassung: Gruppe eins und Gruppe zwei verloren deutlich an Körperfett und Fettablagerungen in der Leber. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Diät-Gruppen gab es allerdings keine.
So ist also wissenschaftlich bewiesen: Wirklich besser als andere Abnehm-Methoden ist das Intervallfasten nicht. Denn nicht die Art der Diät entscheidet der Studie zufolge über den Erfolg beim Abnehmen, sondern das Durchhaltevermögen. Wer sein Gewicht auf Dauer halten möchte, muss allerdings langfristig seine Ernährung umstellen. So lautet zumindest die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wer das plant, dem empfehle ich vorab eine Stoffwechselanalyse.
Ich für meinen Teil könnte mir trotzdem eher vorstellen, in Intervallen zu fasten als Kalorien zu zählen. Das liegt aber an mir persönlich. Das ständige Notieren und Gegenchecken von allem, was ich esse, würde mich mental versklaven und in den Wahnsinn treiben. Das kann ich aus Erfahrung sagen, denn zumindest das Kalorienzählen habe ich schon mal ausprobiert. Meins ist es nicht. Schon mit wenigen Kalorien “Überdosis” am Tag hatte ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich gefühlt eher zugenommen habe vor Frust. Wenn’s ja aber ohnehin egal ist, welche Diät man diszipliniert verfolgt, gefällt mir das umso besser.
Ich, Nina, Jahrgang 1986 und Gründerin des Blogs “Ich mach dann mal Sport”, bin Zeit meines Lebens verliebt in Wort und Schrift. Jetzt nehme ich euch mit auf meine Suche nach Motivation und meinen Weg zu mehr Fitness.
Momentan befasse ich mich mit dem Thema Intervallfasten und bin so auf deinen Beitrag gekommen. Danke für die Infos und vor allem auch die Zusammenfassung der Studie, das hilft mir sehr weiter.
Liebe Grüße
Chris