Für mich ist Musik ein Hilfsmittel in allen Lebenslagen. Der richtige Song zur rechten Zeit hat mir schon manches Mal über einen Tiefpunkt hinweg geholfen oder mich zu Dingen angespornt, die ich mir eigentlich gar nicht zugetraut habe. Vor allem auch beim Sport nutze ich Musik als Motivation für mein Training. Damit bin ich nicht allein: Es ist nämlich wissenschaftlich bewiesen, dass Musik unsere Leistungen steigern kann!
Sport ist Gefühlssache. Geht es darum, sich mehr zu bewegen, durchleben wir oftmals eine Achterbahn der Emotionen. Von Ablehnung und das Empfinden von Druck über Wut und Verzweiflung bis hin zu Stolz, Freude und Glückseligkeit: Das Spektrum an Gefühlen reicht vom inneren Schweinehund bis hin zum großen Endorphin-Rausch, wenn es um Sport geht.
Unser emotionaler Zustand ist allerdings ein wichtiger Punkt, wenn es ums Erbringen von Leistung geht. Das Gefühl, etwas wirklich zu wollen, bringt die nötige Motivation mit sich, um Ziele tatsächlich erreichen zu können. Musik als Motivation funktioniert also dann, wenn wir sie als angenehm, besser noch als echten Push verstehen.
Welche ist die perfekte Musik fürs Training?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Wer gern Hip Hop hört, legt bei seiner Playlist andere Schwerpunkte als Heavy-Metal-Fans oder Leute, die für Musik sonst gar nichts übrig haben. Der Grund dafür ist in erster Linie der persönliche Geschmack. Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass wir bestimmte Songs während des Trainings als förderlich empfinden, die wir im Alltag freiwillig niemals anhören würden.
Grund dafür sind unterschiedliche intrinsische Faktoren, die bei der Musikauswahl zu berücksichtigen sind. Eine Rolle spielt etwa das Tempo eines Songs, besser gesagt der Beat per Minute (BPM), aber auch Lautstärke, Rhythmik, Melodie und die Tatsache, ob es sich um einen Titel mit Liedtext handelt oder ein Instrumental-Stück. Zu diesem Themenkomplex gibt es inzwischen jede Menge Studien, die belegen, woran das liegt und wie genau Musik auf uns und unseren Körper wirkt.
Musik kann zu einer Art Ekstase beim Sport führen
Eine dieser Studien stammt von einem Team um Prof. Dr. Tom Fritz vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Hierbei wurde untersucht, wie sich Musik auf die Trainingsleistung auswirkt. Das Ergebnis der Studie: Sportler können durch die entsprechende musikalische Begleitung in eine Art Ekstase verfallen. Am meisten ausgeprägt ist dieser Fall, wenn die Musik vom Trainingsgerät selbst erzeugt wird. Steuern die Muskelbewegung also die musikalische Unterhaltung, wird das Training als deutlich weniger anstrengend empfunden.
Nun besitzen aber die wenigsten Menschen und Fitnessstudios Sportgeräte, auf denen man während der Beinpressen große Werke komponieren kann. Von daher lässt sich aus den Forschungen hauptsächlich eines ableiten: Wir reagieren beim Sport sehr sensibel auf Töne, Tempo und Rhythmus.
Musik als Motivation ist an sich nichts Neues
Das kann jeder Leiter von Sportkursen bestätigen. Schließlich gibt es einen Grund dafür, dass Anbieter wie etwa Les Milles feste Playlists und Soundtracks für ihre Trainingskurse einsetzen, wie etwa beim Bodypump. Ja, ich weiß, das ist nichts Neues, das gab’s schon in den 80er-Jahren, als die Menschheit zu VHS-Videos von Cindy Crawford Aerobic vor dem heimischen Fernseher gemacht hat. Doch sicher ist: Wer normalerweise eher mittelmäßige sportliche Leistungen erbringt, kann diese deutlich steigern, wenn er beim Training die richtige Musik hört.
Das bestätigt auch eine Studie der McMaster University in Hamilton (Kanada) aus dem Jahr 2015 und zwar für den Bereich des Intervall-Ausdauertrainings. Mit einer guten Playlist können Sportler ihr Sportlevel also tatsächlich steigern, sowohl beim Krafttraining als auch im Bereich der Ausdauer.
Musik wirkt sich beim Training auf den gesamten Körper aus
Sowohl bei Kraft als auch Ausdauer gilt: Die Wirkung von Musik als Motivation ist letztlich ein psychologischer Effekt, der nachweislich eine Reaktion des neurovegetativen Systems auslöst. Das bedeutet, dass wir uns durch Musik nicht nur besser fühlen beim Training, sondern dass dadurch auch körperliche Reaktionen ausgelöst werden. Sie beeinflusst unsere Schweißproduktion ebenso wie unsere Hautatmung, unsere Körperhaltung und den Zustand unserer Muskeln, ob wir unsere Muskulatur also sehr anspannen oder eher gelockert lassen.
Die Songs fürs Trainings sollten also bedacht ausgewählt werden. Experten empfehlen übrigens Lieder, deren BPM sich 130 und 150 bewegt. Sonst mit 140 BPM sind etwa zum Laufen ideal geeignet, wie mir mein Laufcoach Larissa Kleinmann mal empfohlen hat. An einer entsprechenden Playlist für euch arbeite ich momentan noch. Ihr könnt mir in den Kommentaren aber auch gern Musikempfehlungen von euch da lassen! Der Austausch beflügelt mit Sicherheit die Inspiration.
Wenn ihr rausfinden wollt, wieviel BPM eure Lieblingstracks haben, könnt ihr sie in einen BPM-Rechner eingeben. Das hilft auf jeden Fall beim Gestalten eurer nächsten Sportliste!
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Ich, Nina, Jahrgang 1986 und Gründerin des Blogs “Ich mach dann mal Sport”, bin Zeit meines Lebens verliebt in Wort und Schrift. Jetzt nehme ich euch mit auf meine Suche nach Motivation und meinen Weg zu mehr Fitness.