Als meine große Schwester erfahren hat, dass ausgerechnet ich einen Sportblog betreibe, musste sie vermutlich kurz schmunzeln. Trotzdem hat sie mich auf eine Aktion aufmerksam gemacht, die ich wirklich großartig fand beim Durchlesen: Der Reifenhersteller Bridgestone, der mitunter Sponsor der Olympischen Spiele ist, suchte “Heimliche Sieger” für eine Kampagne namens “Verfolge deinen Traum. Egal was kommt”. Menschen mit einem distanzierten Verhältnis zum Laufen sollten sich der Challenge stellen, gemeinsam mit Olympiasieger Fabian Hambüchen auf einen 10-Kilometer-Lauf zu trainieren. Das Ende vom Lied: Ich habe mich beworben – und es tatsächlich durchs Casting geschafft. Nun bin ich Teil des Teams.
Es ist ein bisschen verrückt. Ich bereite mich auf einen 10-Kilometer-Lauf vor und werde dabei von Profisportlern und Menschen unterstützt, die Profisportler coachen. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass mir solch eine Ehre mal zuteil wird. Denn warum sollte ein Normalsterblicher wie ich von einem ehemaligen Mitglied der deutschen Nationalmannschaft der Radrennfahrer trainiert werden? Warum sollte ein Olympiasieger ausgerechnet mit mir gemeinsam Gesundheitschecks und Fitnesstests absolvieren?
Weil wir eine Sache gemeinsam haben: Wir wissen, dass es im Leben nicht nur eitel Sonnenschein und glückliche Momente gibt, sondern auch tiefe Abgründe und dunkle Stunden. Darum geht es in der Kampagne “Verfolger deinen Traum. Egal was kommt” der Firma Bridgestone. Olympiasieger aktivieren gemeinsam mit völlig normalen Menschen längst vergessen geglaubte Kräfte und mobilisieren ihre Stärken.
In meinem bzw. unserem Fall überwindet sich Fabian Hambüchen, Olympiasieger im Kunstturnen, zum Joggen und ich mache mit. Mit der grandiosen Unterstützung von zwölf weiteren Gleichgesinnten und dem großen Finale eines 10-Kilometer-Laufs. Weil ich im Zuge meines Sportblog-Vorhabens ständig neue Herausforderungen suche und es dafür weit mehr als nur einen Grund gibt, bin ich meiner Schwester sehr dankbar für den Hinweis auf die Kampagne.
Dann habe ich beworben
Im Bewerbungsformular wurde ich gefragt, warum ich Teil des Teams sein möchte. Warum ist es für mich so wichtig, beim The Bridgestone Great 10k am 14. Oktober 2018 in Berlin mitzulaufen? Welchen Traum verfolge ich damit? Was erhoffe ich mir von den Heimlichen Siegern? Also habe ich mir überlegt, warum mir die Teilnahme an der Kampagne so viel bedeuten würde und meine Geschichte niedergeschrieben.
Meine frühere Liebe zum Sport. Mein Trainingshoch im Jahr 2014. Die Schwangerschaft, die mich von ihrem ersten Tag an von 100 auf 0 Prozent Leistungsfähigkeit zurückgesetzt hatte. Die Geburt meiner Kleinen, die dafür sorgte, dass ich zwei Jahre lang keinen Sport mehr machen konnte. Die Folgen des Ganzen für meinen Körper und mein Selbstbewusstsein. Die damit verbundenen Zweifel, die sich auf beinahe jeden Lebensbereich ausweiteten.
Ich wollte und will mein altes Ich zurück. Oder treffender gesagt: Ich möchte wieder ich selbst sein. Diesen Traum gilt es nun zu verfolgen – egal was kommt. Und ich bin mir sicher: Die nötige Motivation hierfür würde mir ein Platz im Team #HeimlicheSieger geben. Das hatte ich Bridgestone geschrieben und damit das Interesse der Kampagnen-Betreuer geweckt. In einem persönlichen Interview tauschten wir uns intensiv über meine Erfahrungen und meine Situation aus. Danach war ich eine Runde weiter. Ein Team aus Gesundheitsexperten sollte dann checken, ob ich einem Lauf über 10 Kilometer und das damit verbundene Training überhaupt gewachsen wäre. Ja, wäre ich. Und damit war ich in der finalen Auswahl fürs Team.
Plötzlich war ich Teil des Teams Heimliche Sieger
Ich kann es noch immer kaum glauben! Mehrere Tausend Menschen hatten sich beworben, um ein Heimlicher Sieger zu werden. Und ich bin nun eine der Glücklichen, die mit einer professionellen Laufausrüstung unter der Aufsicht erfahrener Experten trainieren darf. Für den 10-Kilometer-Lauf, für das Team, für mich selbst. Einige verdammt aufregende Wochen liegen vor mir, ein paar tolle Tage bereits hinter mir.
Anfang Mai durfte ich an der Pressekonferenz von Bridgestone im Rahmen des Dämmer Marathons in Mannheim teilnehmen. Dort wurde die Kampagne vorgestellt – und mit ihr auch ich, Ronald (mein Ronny, ebenfalls ein Heimlicher Sieger) und Fabian Hambüchen. Meine Güte, war ich aufgeregt! Eine sensationelle Erfahrung war das, selbst Interviews zu geben anstatt sie zu führen.
Verfolge deinen Traum. Egal was kommt
In Mannheim hatten Ronny und ich einen ersten Eindruck davon bekommen was es bedeutet, Teil der Kampagne zu sein. Medienvertreter haben uns gelöchert und wir haben gelernt, über unsere persönliche Geschichte zu sprechen. Das war ein gutes Training für das erste große Zusammentreffen aller Mitstreiter in Köln, das einige Wochen später stattfand.
Insgesamt 13 Menschen sind nun Teil des Teams Heimliche Sieger – zuzüglich Teamkapitän Fabian Hambüchen. Auch er hat in seinem Leben viele Rückschläge einstecken müssen und musste sich stets neuen Herausforderungen stellen. “Es ist egal, wie oft du hinfällst. Es ist nur wichtig, dass du wieder aufstehst” – das ist quasi das Motto, das uns niemand besser in der Praxis vorleben könnte wie Fabian selbst.
In seiner Biografie “Den Absprung wagen” hat er all seine Erfahrungen und die daraus resultierenden Learnings niedergeschrieben. Jeder von uns hat ein Exemplar bekommen und ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt auf das Buch. Und auf alles, was uns nun bevorsteht. Es wird eine spannende Reise zu unseren sportlichen Fähigkeiten, mehr Kondition, ungeahnten Kräften und uns selbst.
Auf diese Reise nehme ich euch natürlich mit! In den kommenden Wochen werde ich euch erzählen, wer all diese tolle Menschen und Heimliche Sieger sind, die mit mir gemeinsam auf den großen Lauf im Oktober trainieren. Ich werde euch Fotos zeigen, Anekdoten erzählen und euch natürlich auf dem Laufenden halten.
Ich, Nina, Jahrgang 1986 und Gründerin des Blogs “Ich mach dann mal Sport”, bin Zeit meines Lebens verliebt in Wort und Schrift. Jetzt nehme ich euch mit auf meine Suche nach Motivation und meinen Weg zu mehr Fitness.