Stoffwechselanalyse: Was ist es und warum brauche ich es?

Eine Stoffwechselanalyse gibt Aufschluss über deine Körperwerte und was du tun kannst, um sie zu verbessern. ©schantalao / Freepik.com Eine Stoffwechselanalyse gibt Aufschluss über deine Körperwerte und was du tun kannst, um sie zu verbessern. ©schantalao / Freepik.com

Welchen Grundumsatz an Kalorien habe ich? Wie hoch ist mein Körperfettindex? Wie dicht ist meine Muskelmasse? Und welches medizinische Alter hat mein Körper wirklich? Das sind alles Fragen, die ich mir bis vor Kurzem gar nicht gestellt habe. Dann hat mich eine Freundin auf das Thema Stoffwechselanalyse aufmerksam gemacht. Ich solle doch mal checken lassen, wie meine Werte im Detail sind. Dann könne ich Ernährung und Trainingsplan entsprechend darauf ausrichten. Gesagt, getan. Meine Erfahrung beim Experten teile ich natürlich gern mit euch.

Mein Körpergewicht kenne ich, meine Maße habe ich genommen. Daraus habe ich bereits meinen BMI berechnen können. Was ich aber noch nicht weiß, ist, wie mein Stoffwechsel genau funktioniert – wie viele Kalorien ich also als Grundumsatz habe und welche Lebensmittel ich besser vertrage als andere. Das wollte ich mit einer Stoffwechselanalyse herausfinden.

Nicht alles, was gesund ist, ist auch für mich gesund

Es gibt Dinge, die esse ich wirklich wahnsinnig gerne. Tomaten gehören dazu, aber auch ein frisch gebackenes helles Brötchen vom Bäcker. Wenn ich mich gerade mal wieder richtig gesund ernähren will (ja, solche Anfälle hat, glaube ich, jeder von uns mal), dann esse ich als Snack eine Banane. Oder koche mir eine Grillpfanne mit Auberginen, Paprika und Huhn. Klingt toll, oder? Schmeckt auch super und sorgt bei vielen Menschen dafür, dass sie Gewicht verlieren oder zumindest halten – in keinem Fall aber zunehmen.

Bei mir liegt der Fall etwas anders. Gefühlt werde ich umso dicker, je gesünder ich mich versuche zu ernähren. Das ist medizinisch betrachtet natürlich absoluter Blödsinn. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass mein Stoffwechsel mit manchen Lebensmitteln auf Kriegsfuß steht, obwohl ich selbst sie so liebe. Deshalb habe ich mich zu einer Ernährungsberatung gezwungen.

Eine Stoffwechselanalyse soll Aufschluss bringen

Genauer gesagt wollte ich schon immer mal eine ausgiebige Stoffwechselanalyse machen lassen. Mein Stoffwechseltyp und meine individuellen Vorlieben bei der Ernährung müssen einander nämlich nicht ausschließen, sondern sollten einfach mal grundlegend auf einander abgestimmt werden.

Als meine Ernährungsberaterin habe ich mit Frau Dr. Michaela Rößner aus München ausgesucht. Sie arbeitet für ihre Stoffwechselanalysen mit dem Ernährungsprogramm von Healthy Balance. Dieses besagt: Mein Stoffwechsel, meine Blutgruppe und meine Physiologie bestimmen als Dreigestirn, wie es mir und meinem Körper geht.

Aus den Werten, die eine Stoffwechselanalyse ergeben, lässt sich also ein konkreter Ernährungsplan für mich erstellen. Mit Blutgruppe A positiv steht für die Expertin also fest, dass Lebensmittel wie Bananen, Milchprodukte oder eben auch Tomaten auf meinem Speiseplan besser nichts zu suchen haben sollten. Weil es Lebensmittel gibt, die meine Blutgruppe nicht so gut verstoffwechselt wie andere.

Soweit die Theorie. Mir ging es in erster Linie darum zu wissen, aus welchen Bestandteilen sich mein Körper zusammensetzt. Das weiß ich nun: Mein Grundumsatz liegt höher als ich dachte bei 1.625 kcal.

Mein Stoffwechselverbrennungstyp

Den Tests zufolge bin ich ein Mischverbrenner. Das freut mich insofern, als dass ich zumindest kein Langsamverbrenner bin. Dann müsste ich mir nämlich genau überlegen, wie oft und wie viel ich esse. Meine Muskelmasse liegt bei 51,05 Kilo – das klingt gut, kann aber nicht so recht stimmen. Der Muskelanteil einer Frau in den 30ern liegt normalerweise bei 33 bis 38 Prozent, bei Männern zwischen 41 und 52 Prozent.

Mein Körperwasseranteil liegt bei 51,2 Prozent, was in Ordnung ist. Bei Erwachsenen sollte dieser Welt bei Frauen zwischen 45 und 60 Prozent liegen, bei Männern zwischen 50 und 65 Prozent.

Der Körperfettanteil

Als Körperfettanteil bezeichnet mal die Menge des Körperfetts im Verhältnis zum Gesamtgewicht. Zu viel Körperfett kann langfristig gesundheitliche Schäden hervorrufen und Krankheiten wie etwa Bluthochdruck oder auch Herzkrankheiten. Nimmt man mehr Kalorien zu sich als man verbrennt, werden die überschüssigen Kalorien in Fettzellen umgewandelt. Fertig ist das Sicherheitspolster um Bauch und Hüfte.

Mein Körperfettanteil beträgt 32,8 Prozent, was leider eine ganze Menge ist. Normal ist für mein Alter und meine Größe ein Wert zwischen 21 und 33 Prozent. Ich befinde mich also schon am oberen Limit.

Mein Fitness-Level

Der OwnIndex von Polar ermittelt aus allen möglichen Werten des Körpers das Aktivitätsniveau eines Menschen. Mein Fitnesslevel mit Anfang 30 wäre bei einem Wert über 46 ausgezeichnet, unter 25 sehr schlecht. Mit einem bei mir errechneten Wert von 32 erhalte ich ein “naja” – und ja, die nennen es wirklich “naja”. Damit liege ich unter Durchschnitt.

Die Waist-to-Hip-Ratio (WHR) und die Waste-to-Height-Ratio (WHtR)

Der Taille-Hüft-Quotient gibt das Verhältnis von Bauch- zu Hüftumfang an. So kann man auf den Anteil des Bauchfetts schließen. Ein Wert zwischen 0,5 und 0,7 wäre hier ideal, Werte ab 0,9 eher bedenklich. Ich liege mit einem Wert von 0,81 knapp außerhalb des grünen Bereichs.

Ähnlich sieht es beim Verhältnis Taille zu Körpergröße aus: Der WHtR ähnelt dem BMI, soll aber angeblich etwas genauer sein. Denn: Muskulöse Menschen können einen hohen BMI haben, aber eben trotzdem weniger Körperfett als andere. Liegt dieser Messwert zwischen 0,35 und 0,51 ist die Welt in Ordnung. Ich befinde mich mit dem Wert 0,52 wieder knapp im gelben Bereich. Alles über 0,61 ist wieder deutlich zu viel für den Körper.

Medizinisches Alter vs. echtes Alter

Mein Körper ist nicht der einer durchschnittlichen 32-Jährigen. Dessen bin ich mir ja bereits bewusst. Dass mein medizinisches Alter laut den Testergebnissen bei 42 Jahren liegt, schockt mich dann aber doch etwas. Wird Zeit, dass ich mit einer kleinen Verjüngungskur starte. 😉 Meine Ernährung werde ich nun etwas anpassen und mal schauen, was passiert, wenn ich auf “böse” Lebensmittel verzichte, die meiner Blutgruppe angeblich nicht schmecken.

Kaffee bleibt mir zum Glück erhalten. Und allzu streng werde ich mich ohnehin nicht an eine Art “Blutgruppen-Diät” halten (können): Demnach müsste ich auf wirklich jede Sorte Fleisch verzichten – außer Weinbergschnecken! – und auf sämtliche Ei- und Milchprodukte außer Kefir und Joghurt. Das erscheint mir für meinen Geschmack im wortwörtlichsten Sinne etwas unrealistisch.

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